Der Südschweizer Duilio Gorla wurde 2018 anlässlich der Swiss Bakery Trophy zum besten Lernenden des Tessins und der Romandie erkoren. In diesem Beitrag schreibt er über seine Liebe zum Beruf und über die Faszination der Wettbewerbe.

Ich habe meine Bäcker-Konditorlehre im September 2015 bei La Bottega del Fornaio di G. Piffaretti Sagl in Mendrisio gestartet. Während dieser Zeit habe ich viel über meine Arbeit erfahren. Dieser Beruf ist so vielfältig und wird immer innovativer. Ich habe realisiert, dass man nie mit dem Lernen aufhört.

Zweiter Platz beim Brot-Chef

Während meinem zweiten Lehrjahr habe ich entschieden, am Wettbewerb Brot-Chef in Luzern mitzumachen, die Antwort des Organisators war jedoch negativ. Mein Wille und meine Beharrlichkeit sind gross, so dass ich im darauf folgenden Jahr entschieden habe, es nochmals zu versuchen – und ich wurde für das Finale nominiert. Ich habe mich für den Wettbewerb sehr gut vorbereitet, bis ins kleinste Detail. Gleichzeitig lernte ich für das Qualifikationsverfahren, wo ich ein gutes Resultat mit einem Notenschnitt von 5,4 erreichte. Dies hat mir ermöglicht, aus organisatorischer Sicht den Wettbewerb einfacher in Angriff zu nehmen.
Ende September nahm ich am Finale des Brot-Chefs in Kriens teil. Es lief mir gut, trotzdem musste ich mich mit dem zweiten Platz begnügen.

Zusatzlehre als Konditor-Confiseur

Anschliessend hatte ich mich entschieden, eine Zusatzlehre als Konditor-Confiseur bei Eredi E. Münger SA in Paradiso zu absolvieren. Hier habe ich beschlossen, an einem neuen Wettbewerb teilzunehmen, nämlich am Finale des besten welschen und Tessiner Lernenden anlässlich der Swiss Bakery Trophy von vergangenem Herbst in Bulle. Ich hatte weniger Zeit und Gelegenheit, um mich für diesen Wettbewerb vorzubereiten. Aber dank der Unterstützung der beiden Dozenten Marco Pasotti und Marco Zandonella sowie von meinem Arbeitgeber, konnte ich mich problemlos organisieren. Ich bin Anfangs November nach Bulle gereist, ohne Zweifel, ohne Sorgen, aber mit der Sicherheit und dem Willen, mein Bestes zu geben.

Die Wettbewerbs-Produkte

Es ist mir gelungen, alle meine Produkte so zu herzustellen, wie ich es mir vorgestellt hatte, und ich war mit meiner Arbeit zufrieden. Ich musste Folgendes herstellen: Drei Sorten Brot (zwei kleine und ein grosses) mit dem gleichen Teig, welchem ich Knoblauch beigefügt hatte. Im grossen Brot hatte ich noch Speck und Käse beigemischt. Weiter musste ich einen Snack mit einem der kleinen Brote erstellen. Ich gab Folgendes bei: ein Blatt Salat, zwei Scheiben Roastbeef, Rosetten-Käsedekoration, eine Scheibe geschmolzener und gegossener Käse und als Dekoration etwas Sprossen. Zudem mussten wir aus einem Zopfteig ein Tier kreieren. Ich habe mich für ein Krokodil entschieden. Ein Brot aus Dinkelmehl, drei Produkte aus touriertem Teig – zwei kleine und ein grosses – eine gefüllte Torte. Thema der Dekoration: Gruyère.
Leider bin ich in den Sprachen nicht sehr stark. Die Siegerehrung war auf Französisch. Als der Gewinner des Finales des besten welschen und Tessiner Lernenden genannt wurde, realisierte ich nicht sofort, dass es sich um mich handelte. Ich war sehr zufrieden und glücklich.

Im März in Turin

Meine Lust, an Wettbewerben teilzunehmen ist gross. Ich kann es kaum erwarten, bei anderen mitzumachen, auch auf internationaler Ebene. Im Moment plane ich am Wettbewerb «Torte artistiche» (künstlerische Torten), der im März in Turin stattfinden wird, mitzumachen. Ich werde mit meiner Klassenkollegin Valentina Bubba daran teilnehmen.
Ich habe mir vorgenommen, das vierte Jahr als Lernender besser abzuschliessend als das vergangene mit einer Note von 5,7.
Für meine Zukunft habe ich verschiedene Ideen: Ich möchte in einem neuen Job in der Innerschweiz oder gar ausserhalb der Schweizer Grenzen oder des Kontinents arbeiten. Oder im Tessin bleiben. Ich möchte versuchen, in einem Hotel zu arbeiten, Dessertteller zu kreieren oder in einer Produktion zu arbeiten. Die Zeit wird knapp, um mich zu entscheiden. Aber es bleibt mir noch Zeit, um darüber gut nachzudenken. Eines ist sicher: Ich liebe diesen Beruf und die Tätigkeit gefällt mir sehr gut. Welchen Entscheid ich auch treffen werde, ich werde immer Konditor-Confiseur bleiben, davon bin ich überzeugt.

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