Die Bundesverwaltung zeichnet sich seit geraumer Zeit durch einen bisher nicht gekannten Aktivismus aus. Immer neue Gesundheitskampagnen, Ernährungsstrategien, Präventionsprogramme werden in sogenannten Konsultationsverfahren vorgestellt und die Wirtschaft zu freiwilligen Massnahmen wie der Unterzeichnung der Erklärung von Mailand gedrängt.

Die umfangreichen Aktivitäten umfassen einerseits millionenteure Kampagnen und führen anderseits zu einer enormen Flut von Vereinbarungen oder schlussendlich zu Gesetzen und Verordnungen. Diese Eigendynamik ist gefährlich, nicht nur die Einschränkungen der persönlichen Freiheit der Bürgerinnen und Bürger, sondern auch die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm.

Bringt die Entsagung das Heil?

Ironischerweise deutet eine ganze Reihe von Studien darauf hin, dass ausgerechnet Genussmittel einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und die Lebenserwartung haben. Irritiert stellen wir deshalb fest, dass man sich in der Morallehre – nach dem Verlust der Sextabus –nun eben ins Essen verbissen hat oder das Essensverhalten mittlerweile die Religion ersetzt.

«Die Katze beisst sich fortwährend in den eigenen Schwanz.»

Die Verfechter von rigorosen Massnahmen zur Reduktion von Zucker, Salz und Fett in Lebensmitteln versprechen sich und den Konsumentinnen und Konsumenten eine schöne neue Welt am Ende des Tunnels. Wen wundert’s, dass beim kritischen Betrachter der Verdacht des Tunnelblicks aufkommt?! Diese Diskussionen werden seit Jahren geführt. Immer mit dem gleichen Ziel. Der Überblick und die Zusammenhänge gehen dabei völlig verloren.
Das Ampelsystem, die Salzstrategie oder eine Zucker- und Fettsteuer werden vollkommen isoliert betrachtet, ohne Blick auf die Konsequenzen sowie die verursachten Leerläufe. Alle Massnahmen sind im Moment freiwillig, aber schliesslich enthält die Diskussion sehr viel Moralisierendes. Es entwickelt sich zum Volkserziehungsinstrument. Die Katze beisst sich also fortwährend in den eigenen Schwanz: Je gesünder wir sein wollen, desto kränker müssen wir uns fühlen.

Politischer Druck

Der SBC wird auf eidgenössischer Ebene alles daransetzen, einer weiteren Bevormundung beim Essen Einhalt zu gebieten. Die Nützlichkeit guter Gesetzgebungen und einer zielgruppengerechten Ernährungsaufklärung, beispielsweise in einem Lehrplan der Schulen, verkennen wir für unser geordnetes Zusammenleben nicht.

«Der SBC hält an den elementaren Grundwerten wie Freiheit und Eigenverantwortung fest.»

Besorgniserregend ist aber die Mentalität, die aus vielen Erlassen spricht: Bevormundung und Verbote. Der SBC hält an den elementaren Grundwerten wie Freiheit und Eigenverantwortung fest. Diese dürfen nicht von Staatsgläubigen aller Stufen mit Bevormundung via Gesetzgebung geschwächt beziehungsweise gar zunichte gemacht werden. Vergessen wir nicht: Mit generellen Verboten werden nur die Symptome und nicht die Ursachen bekämpft. Die Erziehung zur Eigenverantwortung entfällt.

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