Am 42. Business Lunch der Klimaplattform der Wirtschaft der Stadt Bern stand Thomas Glatz, Mitglied der Geschäftsleitung von Beck Glatz Confiseur AG, im Zentrum. Er ist ein Pionier in Sachen Nachhaltigkeit in unserer Branche.

«Die Pionierin für eine genussvolle und lebenswerte Zukunft», wird der Betrieb in der Einladung der Stadt Bern gepriesen. Der Berner Gemeinderat Reto Nause dankte am Anlass denn auch Thomas Glatz für sein unermüdliches Engagement. Neustes Projekt: Ab 2018 werden die Rohmaterialen wie Butter, Milch, Mehl und Fleisch zu 100 % aus der Region Bern stammen.

Ein Managementprozess

«Nachhaltigkeit ist ein Lebens­gefühl. Der Prozess des Umweltmanagements ist irreversibel. Wer sich damit einmal beschäftigt, kann nicht mehr zurück», unterstrich der Berner Branchenmann gegenüber «panissimo», das ihn im Vorfeld dieser Veranstaltung besucht hatte.

Vor 150 Jahren war dies noch anders. Als sein Ururgrossvater Gottlieb Glatz das Unternehmen gründete, kannte noch niemand das Wort Nachhaltigkeit. Aber bereits damals vermied man einen Ressourcenverschleiss. Deshalb ist für Thomas Glatz klar: «Nachhaltigkeit ist ein Managementprozess.» Es gehe darum, die Balance zwischen qualitativem und quantitativem Wachstum zu finden.

2001 führte das Unternehmen das Qualitätsmanagement ISO 14 001 ein. Da habe es einen ersten Ruck gegeben, erinnerte er sich. Alle konnten Ideen zur Nachhaltigkeit einbringen. Denn: «Wir wollen nicht nur eine Massnahme, sondern tausend Kleinigkeiten umsetzen!» Ein Beispiel: Die Abfallmenge reduzieren. 98 % der Vepackungen werden recycliert.

Vor fünf Jahre wandte sich Thomas Glatz an Jürg Reinhard, Verwaltungsratspräsident der Mühle Burg­holz AG. Er wollte nur noch mit Rohstoffen aus der Region Bern produzieren. Diese Idee liess sich nicht so rasch umsetzen, denn es musste direkt mit den Produzenten, den Bauern, verhandelt werden. Doch nun steht «100 % Bern». Auf der Website der Mühle Burgholz können Berner Bäckereien reines Berner Mehl aus der Region beziehen. Ab 2018 sich wird Beck Glatz Confiseur AG mit «100 % Berner Zutaten noch mehr von den Grossverteilern abheben können. «Mittlerweile sind wir in der Region Bern Selbstversorger, das stärkt unser Selbstvertrauen», hob Thomas Glatz am Event in Bern hervor. Eine Kehrseite hat die Geschichte allerdings: Je nach Saison müssen Produkte aus dem Sortiment genommen werden. «Es ist ein Bekenntnis zu unseren lokalen Produzenten und zur Transparenz.»

Der Mandelbärli-Mann und das Meer

Thomas Glatz lobte auch die Zusammenarbeit mit der Bäckerei Reinhard, die nicht nur im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeit funktioniert. Das Engagement für die Nachhaltigkeit mache Spass, unterstrich er zum Abschluss. Er, der ursprünglich Meeresbiologie studieren wollte, sich dann aber doch für unsere Branche entschied. Jetzt macht er das, was «ich immer tun wollte», erklärt er in einem Porträt in der Zeitung «Der Bund» mit dem Titel «Der Mandelbärli-Mann und das Meer».

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