Für die 20-jährige Marisa Beugger aus Wichtrach (BE) hat sich ein Traum erfüllt: Seit Anfang September arbeitet die Bäcker-Konditor-Confiseurin in der Produktion des Österreicher Traditionsbetriebs Sacher in Wien. Im «panissimo» wird sie regelmässig über ihre Zeit als Auslandschweizerin berichten.

Marisa Beugger hat ihre Ausbildung zur Konditor-Confiseurin bei der Beck Glatz Confiseur AG in Bern absolviert. Sie erinnert sich: «Die Lehre bei Glatz war sehr vielseitig und Betreuerinnen und Betreuer nehmen sich viel Zeit für die Lernenden.» Nach erfolgreichem Lehrabschluss hängte sie die einjährige Zusatzausbildung zur Bäcker-Konditorin an. Vom mittelgrossen Unternehmen in Bern wechselte sie in einen Kleinbetrieb – zu Liechti Beck in Zollbrück. Dort wehte ein anderer Wind. Vier Mitarbeitende, eine Aushilfe und sogar der Chef steht in der Backstube und hilft. «Es war eine grosse Umstellung, aber eine super Erfahrung, und ich habe viel dazugelernt.»

Ein handwerklicher Beruf

Die 20-Jährige wusste schon früh, dass sie einen handwerklichen Beruf ausüben möchte – die Frage war nur welchen. So absolvierte sie
zahlreiche Kurzpraktika, um einen Überblick zu gewinnen. Sie war sofort begeistert vom Bäcker-Konditor-Confiseur-Handwerk, und entschied sich – nach zwei Schnupperlehren –, die Ausbildung als Konditor-Confiseurin zu beginnen.

Nun, vier Jahre später, wagt die junge Berufsfrau den Sprung über die Landesgrenze nach Wien. Wie es dazu kam? «Freunde erzählten mir von ihren Auslandaufenthalten, und im «panissimo» las ich von einer Stelle in Kolumbien», erzählt Marisa Beugger mit funkelnden Augen. Sie wollte sich für das Praktikum bewerben, doch dann entdeckte sie per Zufall die ausgeschriebene Stelle im Hotel Sacher in Wien – eine Traumstelle für jede und jeden in unserer Branche.

Dann ging alles ganz schnell

Sie versuchte ihr Glück und bewarb sich. Dann ging alles ganz schnell: «Nach dem Telefongespräch wurde ich Anfang Juli zum Probearbeiten eingeladen», erzählt Marisa Beugger begeistert. «Ich reiste für einen Tag nach Wien, lernte einen Teil des Teams kennen, durfte vier Stunden Probearbeiten und im Sacher Hotel übernachten», fuhr sie fort. Am darauffolgenden Tag ging es wieder zurück nach Hause. Kurze Zeit später erhielt sie die Zusage von Sacher. «Ich kann es noch gar nicht glauben», so Beugger begeistert.
Sie wird mit drei Studenten im Zentrum von Wien wohnen. «Der Aufwand ist grösser, als ich dachte», stellt die Auswanderin erstaunt fest. «Ich musste mich bei der Ein­wohnerkontrolle abmelden und alle meine Versicherungen kündigen.» Der Arbeitsvertrag ist unbefristet, doch geplant sei ein Jahr. «Wenn es mir gefällt, bleibe ich aber noch länger.»
Einen Tag nach dem Gespräch mit «panissimo» reiste Marisa Beugger nach Wien.

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