Der Direktor der Schweizer Genusswoche Josef Zisyadis macht sich sorgen um die Brotqualität von morgen.

Die Schweizer Genusswoche 2019 ist erfolgreich zu Ende gegangen: Mehr als 650 000 Menschen nahmen an den 2800 Veranstaltungen teil.
In der Bevölkerung tut sich etwas in Bezug auf die Ernährung. Die Bedenken sind da, aber auch der Wille, der Industrialisierung unseres Tellerinhalts zu trotzen.
Zum ersten Mal stand Brot, das artisanale Brot, das hausgemachte Brot im Mittelpunkt der Veranstaltung. Das Magazin «gout.ch» widmete fast ein Drittel seines Inhalts diesem symbolisch einfa-
chen und natürlichen Produkt.
Eines ist klar: sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Köchen bestand dringender Sensibilisierungsbedarf.
Die meisten Brote, die wir konsumieren, sind das Ergebnis einer Standardisierung, die sowohl für den Geschmack als auch für die Gesundheit gefährlich ist.
Die Industrialisierung des Brotes hat sich unter dem Druck von Grossmühlen und globalisierten Bäckereiketten beschleunigt.
Während der Genusswoche trafen wir Müller, artisanale Bäcker und Bauern, die sich dieser Verdichtung widersetzen. Die Vielfalt muss erhalten und demokratisiert werden. Wie sieht die Zukunft unserer Kinder aus? Werden einige den Anspruch auf ein hochwertiges Brot haben und andere wiederum das essen müssen, was die grossen Industriekonzerne für sie vorbereitet haben?
Wenn unsere Kinder schon in der Schule Geschmack lernen würden, wüssten sie alles über die Manipulation des Mehls, die Zusatzstoffe und den Glutengehalt. Es ist unsere Pflicht als anspruchsvolle Konsumenten, das gute Essen zu verteidigen. Schliesslich liegt es an uns, zum handwerklichen Bäcker zu gehen.

Josef Zisyadis ist Direktor der Schweizer Genusswoche, Vizeprä­sident von Slow Food Schweiz und «Compagnon d’honneur» der Waadtländer «Chevaliers du bon pain».

swissbaker-blog
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