Als ich im Jahre 1978 in die Dienste des damaligen SBKV (heute SBC) eintrat, verfügte der Berufsverband noch über 4000 produzierende Betriebe, mehr als doppelt so viele wie heute. Die Sortimente waren bedeutend kleiner und beschränkten sich vielfach auf Brot und Backwaren.

Die damalige Zeit war geprägt vom Aufkommen der Grossverteiler, für die das Brot zum wichtigsten Artikel wurde, um die Kunden täglich anzulocken und damit zum Kauf von zusätzlichen Produkten mit höherer Wertschöpfung zu verleiten. Sie begannen, in ihren Filialen Hausbäckereien einzurichten, um bezüglich Frische dem Gewerbe Paroli bieten zu können. Viele handwerkliche Betriebe haben es leider nicht geschafft, auf den immer schneller ablau­fenden Wandel angemessen zu reagieren und sich permanent den wachsenden Kundenbedürfnissen anzupassen.

Der Konkurrenzdruck ist seither nicht kleiner geworden, im Gegenteil buhlen immer mehr Anbieter um die Gunst der Konsumenten. Das moderne Bäckerei-Konditorei-Confiserie-Fachgeschäft ist längst zum Frischverpfleger geworden. Dass es weiterhin seinen Platz hat, beweisen die vielen erfolgreichen Betriebe, welche ein gesundes Wachstum aufweisen und sich sogar neue Absatzkanäle erschliessen. Der persönliche Bedienungs- und Beratungsverkauf sowie die regionale Verbundenheit werden auch in Zukunft starke Argumente sein, welche von qualitätsbewussten Kunden bevorzugt werden.

Markus Tscherrig war während 37 Jahren als Chefredaktor des «panissimo» tätig. Auch nach seiner Pensionierung Ende 2015 bleibt er als Sekretär der Stiftung Brotkultur Schweiz mit der Branche verbunden.

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