Die Pandemie hat auch in unserer Branche ihre Spuren hinterlassen. Die SBC Treuhand AG hat die Situation in ihrem Kundenstamm analysiert. Rund ein Viertel der SBC-Mitglieder zählt zu den Kunden der SBC Treuhand. Hier die Analyse des vergangenen Jahres.

Im März 2020 verhängte der Bundesrat einen gesamtschweizerischen Lockdown. Seit diesem Zeitpunkt herrscht weltweit aufgrund der Covid-19-Pandemie der Ausnahmezustand. Es wird zurecht eine Zeit vor Covid-19 geben und eine danach. Wie der Verband der Schweizer Bäcker-Confiseure (SBC) hat auch die SBC Treuhand AG alles unternommen, um den Fragen, Anliegen und Bedürfnissen ihrer Kunden gerecht zu werden. Kurzarbeitsentschädigungen, Härtefallgelder und Versicherungsleistungen prägten seit daher den treuhänderischen Arbeitsalltag mit.

Und obschon in gewissen Fällen der zeitaufwändige Formalismus die eh schon angespannte Lage weiter strapazierte, haben die staatlichen Gelder im Endeffekt vielen Betriebe geholfen, sie zum Teil sogar gerettet. Ländliche Betriebe mit Laden konnten im Grossen und Ganzen eher von der Pandemie profitieren, während städtische Bäckereien mit einem tendenziell eher hohen Anteil an Lieferungen zu den Leidtragenden gehörten. Sämtliche nachfolgenden Kennzahlen in unserem Branchenvergleich sind immer mit dem kalkulatorischen Unternehmerlohn ausgewiesen, wodurch die Einzelfirmen und die juristischen Personen besser vergleichbar werden.

Durchschnittlicher Umsatz pro Betrieb

In den vergangenen Jahren konnte der durchschnittliche Umsatz pro Betrieb weitgehend gehalten oder verbessert werden (Grafik oben). Die Umsätze pro Unternehmen und Betriebsgruppe im 2020 waren jedoch rückläufig, was klar auf die pandemiebedingten Schliessungen im Frühjahr 2020 zurückzuführen ist. Allerdings konnten einige Betriebe ohne Café ihre Umsätze 2020 sogar leicht steigern, da in der ersten Phase der Covid-19-Pandemie die lokalen Geschäfte mehr berücksichtigt und grosse Zentren aufgrund der Menschenansammlungen gemieden wurden.

Betriebsgrösse nach Umsatz in Prozenten

Die Betriebe werden tendenziell immer grösser. Viele Klein- und Kleinstbetriebe verschwinden, da sie keine ausreichende Existenz mehr bieten. Die Umschichtung hin zu grösseren Unternehmen wird in den nächsten Jahren wohl weitergehen.

Durchschnittlicher Bruttoerfolg 1 in Prozenten des Umsatzes

Der Bruttoerfolg 1 (Umsatz minus Wareneinkauf) konnte im 2020 einzig in den reinen Bäckerei-Confiserien, welche im ersten Lockdown April 2020 durchgehend offen waren, gesteigert werden. In den beiden anderen Betriebsgruppen war der Bruttoerfolg 1 rückläufig. In den Bäckereien-Confiserien mit Café waren die Einbussen besonders hoch, was aufgrund der behördlichen Teilschliessungen nachvollziehbar ist. Allfällige Härtefallgelder, Versicherungs- oder Kurzarbeitsentschädigungen konnten einen Teil der Ausfälle im Endeffekt zwar kompensieren, haben aber keinen Einfluss auf den Bruttoerfolg 1.

Durchschnittlicher Bruttoerfolg 2 in Prozenten des Umsatzes

Der Bruttoerfolg 2 (Umsatz minus Waren- und Personalaufwand) ist für einen Produktionsbetrieb die entscheidende Grösse. Hier zeigt sich, dass die Filial-Betriebe deutlich schwächer sind als die anderen Betriebstypen, da personalintensiv. Auch hier fallen die Einbussen in Bäckereien-Confiserien mit Café aufgrund der Teilschliessungen der Covid-19-Pandemie im April 2020 auf. Allerdings ist der Rückgang weniger hoch als beim Bruttoerfolg 1. Kurzarbeitsentschädigungen konnten hier einen Teil der Personalkosten auffangen. Ebenso haben viele Inhaber in diesen unsicheren Zeiten viele Arbeiten selbst geleistet und auf Personal verzichtet, was den Effekt der Kostendämpfung weiter verstärkt.

Rechtsform in Prozenten

Der Wechsel von der Einzelfirma zur GmbH / AG hält weiterhin an, wobei die juristischen Personen zusammen bereits mehr als die Hälfte aller Betriebe ausmachen. Der Trend hin zu grösseren Unternehmen widerspiegelt sich hier ebenfalls. Zudem zeigte die Covid-19-Pandemie auf, dass die Inhaber einer GmbH /AG bei Betriebs- oder Umsatzausfällen z. T. besser geschützt respektive versichert sind als die Inhaber der Einzelfirmen. Dadurch wird sich dieser Trend wohl noch fortsetzen.

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