Die FBKplus, die neue Fachmesse für Lebensmittelproduktion in Bern (16. bis 19. Januar 2021), bleibt der Treffpunkt der Schweizer Bäcker-Confiseure und wird zusätzlich mit den Branchen aus dem Ernährungssektor bereichert. «Eine Win-Win-Situation», lautet das Fazit von SBC-Direktor Urs Wellauer.

Ende Januar wurde an einer Info-Veranstaltung das Geheimnis gelüftet und die Details der FBKplus, der neuen Fachmesse für die Lebensmittelproduktion in Bern, wurden den Medien und den potenziellen Ausstellern präsentiert (siehe Kasten nächste Seite). Einiges konnte geklärt werden, ein paar Fragen blieben verständlicherweise offen. Seither sind zwei Monate verstrichen – zwei Monate harter Arbeit bei der Weiterentwicklung des Projekts und intensiver Gespräche mit den Branchenplayern. SBC-Direktor Urs Wellauer und Christian Rudin, Projektleiter FBKplus der Bernexpo, blicken im Interview mit «panissimo» zuversichtlich in die Zukunft, wissen aber, dass es noch die eine oder andere grössere Aufgabe zu lösen gibt.

Ketzerische Frage: Braucht es in diesem hart umkämpften Messemarkt noch einen zusätzlichen Event wie die FKBplus?
Urs Wellauer:
Die Messeformate sind im Umbruch. Bereits seit 2017 sind wir am Thema der Weiter­entwicklung der FBK dran. 2019 konnten wir dann an der FBK ein Grobkonzept vorstellen, das schlussendlich letzten Dezember als FBKplus präsentiert werden konnte. In den Vorabklärungen spürten wir ein grosses Interesse an einer Weiterentwicklung zu einer Lebensmittelfachmesse.
Christian Rudin: Die neue FBK­plus bietet neben den gut strukturierten Ausstellungsbereichen auch spannende Rahmen­bedingungen. Sie ist Fachmesse, Informations-Veranstaltung und Kontaktplattform zugleich. Wir sind überzeugt, dass dies ein attraktiver Mix für Aussteller und Be­sucher ist.

An der Igeho sind praktisch alle wichtigen Player dabei. Weshalb wurde die FBK nicht dort integriert?
Urs Wellauer:
Die FBK war und wird es auch künftig bleiben: der Treffpunkt der Schweizer Bäckerei-Confiserie-Branche – und zwar für die Deutschschweiz genau gleich wie für die Romandie und das Tessin. Uns war es wichtig, diesen Treffpunkt zu erhalten. Die Igeho ist eine reine Gastronomiemesse. Wir wollen uns anders positionieren, was auch für unsere branchenspezifischen Aussteller zentral ist.
Christian Rudin: Zum einen ist die Igeho eine eigenständige Messe. Zum andern ist sie geprägt von zahlreichem Publikum, dass nicht im Fokus der Aussteller steht. Die FBKplus hingegen ist eine reine Fachmesse, so wie es die FBK bisher auch war. Sie ist einfach breiter abgestützt und umfasst einen erheblich grösseren Teil des Lebensmittelbereichs. Der Streuverlust ist somit viel kleiner.

Was einigen Personen in der Branche nicht klar ist: Wem gehört die FBKplus? Nach wie vor den Schweizer Bäcker-Confiseuren oder der Bernexpo?
Urs Wellauer:
Wie ich bereits zuvor betont habe, wollten wir die FBK weiterentwickeln. Dazu haben wir nach intensiven Verhandlungen mit verschiedenen Vertretern in der Messebranche die Zusammenarbeit mit der Bernexpo AG verstärkt. Diese ist für die Weiterentwicklung, Organisation und die Umsetzung zuständig. Der SBC war massgeblich an der Erarbeitung des Konzepts beteiligt und dem SBC gehört nach wie vor die Marke FBK. Er nimmt als Patronatspartner weiterhin eine zentrale Rolle im Beirat der Messe ein.
Christian Rudin: Wir wollen weiterhin auf die starken Wurzeln der FBK aufbauen und haben deshalb den Hauptnamen beibehalten.

Welche wichtigen Entscheide sind seit der Präsentation Ende Januar gefällt worden?
Christian Rudin:
Aktuell arbeiten wir an der Basis, den Ausstellern. Wir haben die Ausstellerunterlagen versandt und sind mit vielen Firmen im Kontakt. Bereits am Informationsanlass konnten wir für mehrere Dutzend Firmen einen Stand reservieren. Die Gespräche stimmen uns zuversichtlich.

Welche Argumente zählen Sie gegenüber einem Aussteller auf, der noch unentschlossen ist?
Urs Wellauer:
Die FBKplus wird DER Treffpunkt der Lebensmittelproduktion. Wie Christian Rudin bereits betont hat: Der Streuverlust ist sehr gering, da es sich um eine reine Fachmesse handelt. Alle Beteiligten können das Netzwerk innerhalb ihrer Branche pflegen. Zusätzlich können die Kontakte im Lebensmittelbereich erweitert werden. Eine Win-Win-Situation!

An der Präsentation im Januar sprachen Sie von einer chaotisch angelegten Messe. Dies wurde von einigen Anwesenden missverstanden. Können Sie kurz erklären, was damit gemeint ist?
Christan Rudin (schmunzelt):
Chaotisch hat nichts mit Chaos zu tun. Im Gegenteil: Hier ist chaotisch gleichbedeutend mit dynamisch-bereichernd. Die Standplätze werden nicht nach Branchen verteilt, sondern sind nach den einzelnen Bedürfnissen der Aussteller gemischt, so dass den Besucherinnen und Besucher Einblick in andere Bereiche gewährt werden kann. Unser Chaos hat durchaus System!

Sie erwarten 20 000 Besucherinnen und Besucher, ein bisschen mehr als an der FBK 2019 …
Christian Rudin:
… Wir setzen bewusst auf Qualität vor Quantität und sprechen primär die Entscheidungsträger in den Unternehmen an. Dies ist auch im Sinn der Ausstellenden.

Von der FBK zur FBKplus

Die Fachmesse FBK der Schweizer Bäcker-Confiseure wird neu zum zentralen Treffpunkt der Lebensmittelproduktion. Die FBKplus findet vom 16. bis 19. Januar 2021 in den Hallen der Bernexpo in Bern statt.
Die Aussteller werden künftig die ganze Nahrungsmittelkette umfassen, nämlich wie bisher die Bäckereien-Confiserien und neu auch die Metzgereien, die Käsereien, die Milchverarbeiter, die Getränkeproduzenten, die Convenience-Food-Industrie sowie die Verpackungsbranche. www.fbkplus.ch

Fragen?

Bestehen noch Fragen? Senden Sie diese an panissimo@swissbaker.ch. SBC-Direktor Urs Wellauer und Christian Rudin, Projektleiter FBKplus der Bernexpo, beantworten diese gerne.

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