Der Branchenverband Chocosuisse schlägt Alarm: Von Mai bis August sank der Umsatz mit Schweizer Schokolade um 21,5 %, doch die Importe nahmen um 8,7 % zu. Der Verband appelliert an die Politik.

In den ersten acht Monaten des Jahres lag der Umsatzrückgang der Schweizer Schokoladeindustrie bei 14,3 %, von Mai bis August gar bei den erwähnten 21,5 %. Dabei nahm der Inlandabsatz im zweiten Tertial mit 23,2 % noch stärker ab als der um 20,5 % gesunkene Export. Die Verkaufsmenge sank weniger als der damit erzielte Umsatz. Sie nahm in den ersten acht Monaten 2020 um 10,1 % ab, von Mai bis August um 15,9 %, einzig der Couvertureabsatz im Inland nahm etwas zu.

Mehr Importschokolade

Als Gründe gibt Chocosuisse in einer Medienmitteilung von Ende Oktober an, dass die Hotel-, Kongress- und Reisegastronomie international eingebrochen sei und in der Schweiz die ausländischen Touristen fehlten. Gleichzeitig nahm aber der Import ausländischer Schokolade zu. Im Inland wurden von Janaur bis August 10,1 % weniger Schweizer Schokolade, aber 2,2 % mehr Importschokolade verkauft. Von Mai bis August waren es 15,9 % weniger Schweizer Schokolade und 8,7 % mehr Importware.

Forderungen an die Politik

«Regulierungen wie der Preisschutz für Zucker und Milchpulver dis­kriminieren Schweizer Hersteller gegenüber ausländischen Konkurrenten. Gibt die Politik nicht Gegensteuer, sind Arbeitsplätze in einer der traditionsreichsten Branchen der Schweiz gefährdet», warnt der Branchenverband der Schweizer Schokoladeindustrie in seinem Communiqué. Der von der Wirtschaftskommission des Nationalrats in die Vernehmlassung geschickte Vorschlag zur Fortschreibung dieser protektionistischen Massnahme sei darum unverständlich.

Rohstoffe wie Milchgrundstoffe und Zucker seien in der Schweiz wegen dem Grenzschutz sehr viel teurer als im angrenzenden Ausland. Ausgleichsmechanismen seien unvollständig oder inexistent, erklärt Chocosuisse und folgert zum Schluss: «Statt den Produktions­standort Schweiz weiter zu schwächen, müssen jetzt dringend bestehende Wettbewerbsverzerrungen beseitigt werden.»

Infos: www.chocosuisse.ch

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