An der 46. UIBC-Bäcker-Junioren-Weltmeisterschaft in Lyon (F) gewann Nina Vogel (rechts im Bild) aus Maienfeld (GR) die Goldmedaille und Angela Bissegger (links) aus Spiez (BE) holte die Silbermedaille.

Die 18 Kandidatinnen und Kandidaten mussten innert 5¾ Stunden (plus 30 Minuten für die Präsentation) Brote, Weizenbrötchen, Sandwich, Hefesüssteiggebäcke, Plundergebäcke sowie ein Schaustück oder eine Torte zum Thema «Liebe» herstellen.

Nina Vogel hat ihre Ausbildung Fachrichtung BK, bei der Bäckerei-Konditorei-Café Signer in Zizers (GR) absolviert und arbeitet nun in der Confiserie-Café Maron in Chur. Angela Bissegger, arbeitet nach ihrer Ausbildung bei der Bäckerei Linder in Gwatt (BE) aktuell im Bäckerforum Aeschlimann AG in Zollbrück (BE). Die Kandidatinnen bereiteten sich mit Coach Urs Röthlin an der Richemont Fachschule vor. Als Jury-Mitglied für die Schweiz amtete Daniel Nyfeler, Dorfbeck Nyfler AG, Aarwangen.

Fragen an die Gewinnerinnen

Nach diesem Grosserfolg an der 46. UIBC-Bäcker-Junioren-Weltmeisterschaft in Lyon telefonierte «panissimo» mit den Medaillengewinnerinnen.

Herzliche Gratulation zu Ihrem Medaillengewinn! Waren Sie von Anfang an überzeugt, auf dem Podest zu landen?

Angela Bissegger: Nein, gar nicht. Mein Ziel war, dass ich am Schluss des Wettbewerbs sagen kann, ich habe mein Bestes gegeben.

Nina Vogel: Nein, nein! Nie im Leben habe ich daran gedacht! Nachdem ich mit meiner Arbeit fertig war, habe ich die Produkte der anderen Mitbewerber begutachtet. Da dachte ich, dass ich höchstens einen Sonderpreis gewinnen werde. An der Preisverleihung wurde ein Sonderpreis nach dem andern verliehen. Keine von uns wurde genannt. Zwar wussten wir, dass diejenigen, die aufs Podest kommen, keinen Sonderpreis kriegen. Trotzdem dachten wir, das war’s. Als wir unsere Namen hörten, waren wir mega überrascht. Wir haben keine Sekunde an einen Podestplatz gedacht. Natürlich haben wir im Vorfeld gehofft, in den vorderen Positionen mitmachen zu können. Wir haben unser Bestes gegeben!

Wie waren die Tage in Lyon?

AB: Sehr emotional, interessant und lehrreich. Ich bin zufrieden mit mir selber.

Es war eine sehr schöne Erfahrung. Ich habe viele Menschen kennengelernt. Schön, dass unser Beruf mehr ist als nur Brotbacken.

N.V: Wir haben nicht viel unternommen. Wir sind kurz vor Wettkampfstart angekommen. Die Strassensignalisation in Lyon ist verwirrend. Wir haben uns ständig verfahren, von der Halle zum Hotel, jedes Mal. Wir haben die Messe besichtigt. Sie ist riiiesig. Am Abend nach der Preisverleihung sind wir gut essen gegangen. Es war schön!

Was war die grösste Herausforderung?

AB: Das Teigen ist mir nicht so gelungen. Mit dem französischen Mehl war es nicht so einfach. Dies war die grösste Herausforderung.

N.V: Uff … Ich denke das ganze Drumherum, das französische Mehl, der ungewohnte Arbeitsplatz, der Zeitdruck. Ich bin die ganze Zeit nur gerannt.

Wie sind Ihre Gefühle jetzt?

AB: Sehr schön. Schwierig, dies in Worte zu fassen. Auf eine Art bin ich auch stolz auf das Geleistete nach all dieser investierten Zeit und Arbeit.

N.V: Erleichterung, dass der Wettbewerb fertig ist, und grosse Freude. Von allen Seiten kriege ich Gratulationen. Das Telefon läuft heiss. Alle Zeitungen in der Region haben darüber geschrieben.

Was werden Sie nun mit der freien Zeit anstellen?

AB: Ich werde wieder vermehrt Zeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen verbringen und mit der Familie. Ein paar habe ich monatelang nicht mehr gesehen. Und alles, was liegen geblieben ist, wieder hervor nehmen und das Fotografieren wieder aufnehmen.

N.V: Ich habe bald meine Abschlussprüfung in meiner Zusatzlehre als Confiseurin. Ich konnte mich wegen des Wettkampfs nicht optimal darauf vorbereiten. Was nach den Prüfungen ist? Eines nach dem andern, wir werden sehen.

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