Ein gewaltiger Brand hat am Montagabend, 23. November, die einzige Mühle im Kanton Tessin, il Mulino Maroggia, vollständig zerstört. Der Kantonalpräsident der Tessiner Bäcker-Confiseure (SMPPC), Massimo Turuani, musste umgehend handeln und für seine Mitglieder Alternativen organisieren.
Über dieses Unglück in Maroggia berichteten alle Tessiner Medien, auf Social Media sind die beeindruckenden Bilder und Videos des grossen Feuers zu sehen, und selbst in der Lombardei (I) war der Brand Thema. Staatsratspräsident Norman Gobbi begab sich unmittelbar am frühen Morgen zu den Ruinen. Er erinnerte daran, dass seine Familie eine Bäckerei in Piotta hatte, die von eben dieser Mühle beliefert worden war.
Luigi Fontana, Eigentümer zusammen mit seinem Sohn Alessandro, erzählte am Tessiner Fernsehen, dass er die Nachricht, dass die Mühle brenne, zuerst für einen schlechten Scherz hielt. Offenbar ist unter anderem ein Tank explodiert. Zum Glück gab es weder Verletzte noch Todesopfer. Die Brandursache ist noch nicht bekannt, ebenso die Schadenssumme.
Die Folgen für die Tessiner Bäcker-Confiseure
Der Präsident des SMPPC, Massimo Turuani, konnte die Mitglieder des kantonalen Verbandes beruhigen: «Wir haben uns sofort an eine Mühle jenseits des Gotthards gewandt, um sicherzustellen, dass für die Tage nach der Tragödie genügend Mehl vorhanden ist.» Da die Tessiner Mühle seltene Mehle für die Bäcker-Confiseure produzierte, wurde Turuani von Medienschaffenden gefragt, ob einige Produkte vom Markt verschwinden werden: «Ich denke schon, es sei denn, die Mühle von Maroggia möchte vorübergehend jemand anderem die Erlaubnis erteilen, dasselbe Mehl herzustellen.»
Ein Familienunternehmen
Der Mulino Maroggia ist ein Familienunternehmen, das in den späten 1800er Jahren von Michael Stadlin gegründet wurde, der einer alten Müllerfamilie entstammte, die in der Zentralschweiz tätig war. Im Verlaufe der Zeit gab es verschiedene Umbauten und Modernisierungen. Die letzte 2017: Der älteste Teil der Anlage, der damals die Reismühle beherbergte, wurde zugunsten eines grösseren und praktischeren Lagers für verpackte Produkte renoviert.
Bereits 1998 gab es in der Mühle einen erheblichen Schaden: Am 1. August fiel ein heftiger Hagelsturm über das untere Mara-Tal. Die Mühlen-Anlage wurde vollständig überschwemmt, die Maschinen waren unbrauchbar und die Lagerbestände zerstört.