Was für ein Vergnügen, ein frisches Brot mit einer guten Triebführung, fester Kruste und ausgezeichnetem Geschmack zu brechen, das uralte, aber immer präsente Genüsse und Aromen hervorruft.
Während meiner Zeit in der Grundschule kaufte ich jeweils auf dem Weg zur Schule in der Molkerei-Bäckerei mein «pane soldino», ein «Pan tramvai all’uvetta» (ein traditionelles Tessiner Gebäck mit Sultaninen), an dem ich anschliessend in der Unterrichtspause knabberte.
Diese Leidenschaft für Backwaren habe ich behalten, und selbst heute noch, wenn ich eine Bäckerei betrete, bin ich fast erstaunt über die Fülle und Vielfalt der ausgestellten Produkte. Es gibt kleine Brote, Michette (Anm. Redaktion: kleine Brötchen aus Weissmehl), Ciabattine und Micconi (Anm. Redaktion: Brötchen in verschiedener Grösse) in verschiedenen Grössen mit Namen von lokalen Tälern oder Schutzheiligen und mit verschiedenen Triebführungen. Ganz zu schweigen von der Patisserie und der Konditorei. Was für ein Vergnügen, ein frisches Brot mit einer guten Triebführung, fester Kruste und ausgezeichnetem Geschmack zu brechen, das uralte, aber immer präsente Genüsse und Aromen hervorruft.
Leidenschaft und Enthusiasmus
Bäcker zu sein ist heute nicht im Trend. Die Arbeit ist anstrengend und ermüdend. Deshalb müssen wir unseren handwerklichen Bäckern danken, die mit Leidenschaft und Begeisterung weiterhin jeden Morgen früh ihr frisches Produkt backen.
Ich hatte das Privileg, einer Jury der Confraternita del Buon Pane beizuwohnen und zu lernen, ein handwerklich hergestelltes Brot von Industrieprodukten zu unterscheiden, die oft halb gefroren importiert und im Laden gebacken werden. Ich war auch dabei, als in einer Dorfbäckerei in Bioggio der Backofen in Betrieb genommen wurde, und ich sah den Aufwand, der erforderlich ist, um einen antiken Ofen zu betreiben!
Solche Veranstaltungen sollten den jungen Menschen von heute vermitteln, wie wichtig diese Backkunst für das Brot und die Süssgebäcke ist.
Lieber Bäcker, lieber SMPPC-Kantonalpräsident Massimo Turuani: Ich danke Ihnen, dass ich in meiner Jugend ein Brot von ausgezeichneter Qualität geniessen durfte und auch heute noch. Weil es Ihnen nicht am Wunsch und an der Leidenschaft fehlt, weiterzumachen und ausgezeichnete Produkte herzustellen, die auch Preise und Auszeichnungen gewinnen, wie der Panettone, der das ganze Jahr über präsent ist! Mit dem Wunsch, weiterhin in Ihr Geschäft eintreten zu können, spreche ich dem Berufsstand alles mögliche Gute aus, damit Sie weiterhin mit Erfolg arbeiten, ohne die Kombination von Brot und Gastronomie zu vergessen.
Dr. Paolo R. Grandi, Delegato onorario dell’Accademia italiana della Cucina (Ehrendelegierter der Italienischen Akademie der Küche).
swissbaker-blog
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