Die Bäcker-Konditor-Confiseurin Marisa Beugger aus Wichtrach (BE) arbeitet seit knapp anderthalb Jahren in der Produktion des Wiener Traditionsbetriebs Sacher. Kurz nach Weihnachten wurde in Österreich der nächste Lockdown ausgerufen

Beim Sacher-Drive-In am Haupteingang des Hotels können sich die Kundinnen und Kunden ganz bequem mit dem Auto oder zu Fuss eine Original Sacher-Torte abholen.

Die Aussichten auf die Weihnachtssaison waren nicht sehr prickelnd. Viele grosse Bestellungen wurden schon sehr früh storniert, und wie gross die Nachfrage im Online-Shop sein wird, konnte auch nur spekuliert werden. Daher waren wir sehr positiv überrascht, als immer mehr und immer mehr Bestellungen reinkamen. Nach den vielen Monaten, in denen nur zwei bis drei Tage die Woche gearbeitet wurde, war endlich wieder Hoch­betrieb in der Konditorei. Auch ein grosser Erfolg war die Eröffnung des Sacher-Drive-In, der am Haupteingang des Hotels Sacher in Wien eingerichtet worden war. Nun können sich unsere Kundinnen und Kunden ganz bequem mit dem Auto oder zu Fuss eine Original Sacher-Torte abholen, ohne das Geschäft betreten zu müssen.

Mobiles Testzentrum

Es war aber auch sehr anstrengend. Man musste sich erst wieder daran gewöhnen, so viel und so lange zu arbeiten. Und auch das Virus war allgegenwärtig. Spezielle Situationen fordern spezielle Massnahmen. In der Original Sacher-Torten-Manufaktur wurde ein mobiles Testzentrum eingerichtet und jeden Tag vor Arbeitsbeginn wurden alle erstmal getestet. Wäre ein Test positiv ausgefallen, wäre man auf eine andere Art nochmals getestet und nach Hause geschickt worden, mit der Aufforderung, sich bei der nächstmöglichen fixen Testzentrale zu melden und zu testen, um dann weitere Schritte einzuleiten. Glücklicherweise ist dieser Fall bis jetzt noch nicht eingetreten.

Weihnachten per Video-Call

Obschon ich an Weihnachten leider nicht nach Hause fahren konnte, habe ich die Feiertage doch irgendwie mit meinen Liebsten verbracht. Per Video-Call haben wir zusammen gegessen und dann die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet. Das Verteilen der Geschenke war dann doch zu kompliziert, das holen wir aber sicher einmal nach. An Heiligabend war ich bei der Familie meiner besten Freundin, die schon fast meine Zweitfamilie geworden ist, eingeladen. Es gab sogar Raclette und Fondue Chinoise.
Die Bescherung war sehr herzlich und hat viel Freude und Spass bereitet. Den Abend haben wir mit ein paar Runden mit verschiedenen Gesellschaftsspielen ausklingen lassen.

Alltäglicher Spaziergang

Direkt nach Weihnachten ist erneut ein harter Lockdown ausgerufen worden, in dem wir uns noch immer befinden. Daher gibt es leider seit Anfang des neuen Jahres wieder nicht sehr viel zu tun.
Nun heisst es erneut: sich die Zeit um die Ohren schlagen. Da der Prater (grosser Park mit Wiesen und Wald) nur einen Katzensprung von meiner Wohnung entfernt ist, bietet es sich an, dort meinen alltäglichen Spaziergang zu machen. Auch habe ich mich sehr gefreut, dass die Aktiven des Turnvereins Wichtrach im neuen Jahr einmal wöchentlich über Videokonferenz trainieren und ich so auch aus Wien mitmachen kann.

Liebe Grüsse in die Schweiz

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