Mit der Übernahme des Pöschtli Beck in Oberfelden (ZH) erfüllt sich das Jungunternehmerpaar Annica und Benjamin Foster den Lebenstraum einer eigenen Bäckerei. Qualität, Kreativität und die Liebe zum Handwerk stehen dabei an oberster Stelle.

«Relativ früh hat sich herausgestellt, dass es unser gemeinsamer Traum ist, beruflich selbständig zu werden», beginnt Geschäftsführerin Annica Foster zu erzählen und ergänzt: «Wir wollten vor allem unsere Kreativität ausleben, eigene Ideen umsetzen und auch die Reaktionen auf diese hautnah miterleben.» Als Angestellte sei es oft schwierig gewesen.

Deshalb übernahmen der 33-jährige Benjamin Foster, Bäcker-Konditor mit eidg. Fachausweis, und die 31-jährige Annica Foster, Detailhandelsfachfrau für Uhren /Bijouterie, die Pöschtli Beck AG Anfang Jahr von Nik und Erika Vogel, die den Betrieb fast 30 Jahre geführt hatten.

Natürliche und regionale Rohstoffe

Annica und Benjamin Foster ist es wichtig, ihre Kundinnen und Kunden mit qualitativ hochwertigen und handgemachten Produkten sowie ausgezeichnetem Service zu überzeugen. «Für uns ist es Ehrensache, wo immer möglich auf Emulgatoren und Backmittel zu verzichten. Auch bei der Zugabe von Hefe versuchen wir, mit minimalen Mengen zu arbeiten», unterstreicht die Geschäftsführerin. «Natürlich achten wir generell bei unseren Produkten auf Natürlichkeit der Rohstoffe und beziehen diese wenn möglich aus der Region», fährt sie fort.

Sowohl in der Backstube als auch im Verkauf sind die beiden jungen Berufsleute mit Leidenschaft dabei und wollen sich stetig weiterentwickeln, Neues lernen und ausprobieren. «Das, wofür sich die Mühe am meisten lohnt, ist, wenn wir die Freude in den Gesichtern unserer Gäste sehen können», hebt die gelernte Detailhandelsfachfrau hervor.

«Für uns ist es Ehrensache, wo immer möglich auf Emulgatoren und Backmittel zu verzichten.»

Der passende Betrieb

Annica und Benjamin Foster sahen sich schon mehrere Jahre um, liessen sich aber Zeit und warteten, bis ein passender Betrieb auf der Bildfläche auftauchte. «Zu Beginn wussten wir nicht, dass es sich um den Pöschtli Beck handelte. In der Anzeige war nur die Rede von einem Betrieb, der an der Grenze der Kantone Zürich und Aargau liegt», erklärt Annica Foster. Erst nachdem die ehemaligen Geschäfts­führer Nik und Erika Vogel einverstanden waren, habe das Ehepaar erfahren, um welche Bäckerei-Confiserie es sich handelte. Es passte perfekt, denn «das Geschäft liegt nur zehn Autofahrminuten von unserem Zuhause entfernt und auch die Art und Grösse des Betriebs passt zu uns», begründet die Aargauer Berufsfrau. Ein weiterer Pluspunkt: Benjamin Foster wuchs in Oberfelden auf.

Arbeit und Familie unter einen Hut bringen

Unterstützt wurde das Jungunternehmerpaar bei der Suche von Bruno von Rotz von der Proback AG in Rothenburg (LU). Und auch bei der Übernahme stand ihnen von Rotz beratend zur Seite. «Vom ersten Kontakt bis zur Unterzeichnung der Verträge und unserer Vorstellung als neue Geschäftsführer verging schlussendlich ein Jahr voller Planen, Gespräche, Corona-Unterbrüche und damit verbundenen Unsicherheiten und Vorbereitungen», beschreibt Annica Foster den Prozess.

Und dann ging es mit der «richtigen» Arbeit los. Annica und Benjamin Foster wurden von Nik und Erika Vogel während den ersten drei Monaten in die Geschäftsleitungs-Tätigkeiten eingearbeitet. Die grösste Herausforderung für das Ehepaar: Die vielen neuen Aufgaben und die Familie unter einen Hut zu bringen. Sie haben zwei Söhne – drei- und eineinhalbjährig. Es sei oft kräftezehrend und nicht zu unterschätzen. Aber Foster bleibt optimistisch: «Die Zeit nach der Eingewöhnungsphase, sobald es wieder etwas entspannter sein wird, ist absehbar.»

Erfreuliche Kundenreaktionen

Grössere Investitionen seien vor der Übernahme nicht nötig gewesen. «Das Café muss wegen den Corona-Massnahmen zurzeit geschlossen bleiben, weshalb wir mit allfälligen Anschaffungen zuwarten, bis sich die Lage wieder etwas entspannt», erklärt Foster und ergänzt: «Einzig für den Laden haben wir zwei Displays gekauft, damit wir unsere Gäste über Rohstoffe, Produkte und Aktionen informieren können.»

Eine weitere Neuerung: Der Bestellservice auf der Webseite. Die Kundinnen und Kunden können bequem von zu Hause aus bestellen und die Backwaren zur gewünschten Zeit im Laden abholen. «So ist gesichert, dass die Wunschprodukte verfügbar sind. Und auch der Pendler oder die Pendlerin mit wenig Zeit kann rasch anhalten und die vorbestellten Produkte schnell mitnehmen», begründet Annica Foster.

«Wir sind froh, dass wir die Mitarbeitenden übernehmen konnten. Sie sind uns eine grosse Unterstützung in dieser Zeit, in der so viel Neues auf uns zukommt.»

Die Reaktionen der Kundschaft auf den Geschäftsführer-Wechsel seien sehr erfreulich gewesen. Und auch die langjährige Stammkundschaft habe durchwegs positiv reagiert und Interesse gezeigt. «Die grösste Sorge der Gäste war tatsächlich, ob wir das Sortiment und die Angestellten übernehmen. Denn sie schätzen unser motiviertes und gut gelauntes Personal sehr», betont Foster und fügt abschliessend hinzu: «Auch wir sind froh, dass wir die Mitarbeitenden übernehmen konnten. Sie kennen die Abläufe im Betrieb, die Kundschaft, das Sortiment und sind uns eine grosse Unterstützung in dieser turbulenten Zeit, in der so viel Neues auf uns zukommt.»

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