An den diesjährigen SwissSkills wurde der Detailhandelswettbewerb in neuer Form ausgetragen: Neun Kandidatinnen traten während drei Tagen für den Finaleinzug an. Am vierten Tag standen sechs Teilnehmende in der Endrunde. Auch einzelne Aufgaben waren neu. Das Fazit der Verantwortlichen fällt äusserst positiv aus.
Der Detailhandel erfuhr 2022 eine Bildungsreform. Erstmals wurden dieses Jahr die EFZ-Kandidat/innen nach dem Konzept Verkauf 2022+ geprüft. Die Verantwortlichen der SwissSkills im Detailhandel, Marie-Anna Schmidiger (Fachkompetenz) und Markus Zimmerli (Support Fachkompetenz), wagten einen neuen Weg und gestalteten den Wettbewerb komplett um – mit grossem Erfolg.
Mit Finale, Storytelling und Social-Media
An den ersten drei Wettkampftagen fand die Selektion statt: Neun Kandidatinnen wetteiferten um den Finaleinzug. Am Samstag folgte die Endrunde mit sechs Teilnehmenden, die ohne Punktestand starteten und deren Aufgaben bis zuletzt geheim blieben. Selbst die restlichen Jurymitglieder waren nicht eingeweiht. Wer es nicht ins Finale schaffte, erhielt als Trost eine Teilnahme an einem Foxtrail in Bern, welche die drei am Samstag gemeinsam absolvierten.

Im Zentrum standen das Verkaufsgespräch, Degustationen und das Verkaufsgespräch am Tisch. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Storytelling. Neu mussten zudem Social-Media-Beiträge erstellt und ein Flyer gestaltet werden.
Nachholbedarf bei der Bedarfsanalyse
Die Jury lobte die gute Vorbereitung und hohe Motivation der Kandidatinnen sowie ihren Zusammenhalt, ein erklärtes Ziel der Jury. Ein Schwachpunkt zeigte sich allerdings bei der Bedarfsanalyse im Verkaufsgespräch. «Da gibt es noch Verbesserungspotenzial», stellte Markus Zimmerli (Vizedirektor Richemont Fachschule) fest. Beispiel: Wird eine Bestellung für ein Geburtstagsfest aufgegeben, müssen auch Fragen nach Motto, vegetarischen Gästen oder Allergien gestellt werden. Am Finaltag mussten die Teilnehmenden ausserdem überraschend auf eine Reklamation im Zusammenhang mit dieser Bestellung reagieren.

«Einen zeitgemässen Wettbewerb»
Die Premiere ist gelungener. Marion Eichenberger (Bäckerei-Konditorei Eichenberger AG, Langnau i.E.) betonte: «Das neue System ist hervorragend. Im Verkauf müssen wir oft spontan reagieren. Solche Überraschungen sind Alltag.» Für die Expertin Monika Wick (Steiner-Beck AG, Wetzikon) waren die Tage «einmal mehr ein echtes Highlight!» Zudem lobte sie die Organisation. Äusserst zufrieden zeigte sich auch Marie-Anna Schmidiger von der Confiserie Sprüngli AG: «Wir haben nun einen zeitgemässen Wettbewerb.» Und Expertin Léane Plumey (Taillens SA, Crans-Montana), Schweizermeisterin Detailhandel 2022, meinte: «Gut, dass wir mit der Zeit gehen.»
Fotogalerie SwissSkills Samstag…»
Claudia Vernocchi