Die 18-jährige Emma Napoli hat bereits seit frühester Kindheit die Hände im Teig. Die Begeisterung und der Wille der jungen Konditor-Confiseurin haben ihr geholfen, die Herausforderungen des Berufs zu meistern. Im Laufe der Wettbewerbe hat sie aus ihren Fehlern gelernt.

Ich bin Schweizerin italienischer Herkunft und lebe in der Waadt. Meine Kindheit habe ich jedoch im Kanton Neuenburg verbracht. Seit ich klein bin, habe ich meine Hände in der Küche und in der Patisserie, obwohl kein einziger meiner Angehörigen aus dieser Branche kommt. Das Konditorhandwerk hat mich schon immer begeistert!

Kurs bei Davide Malizia

2024 habe ich mein EFZ-Zertifikat als Konditor-Confiseurin erhalten. Die Ausbildung begann ich am 2. August 2021 bei Eric Vuissoz in Sainte-Croix (VD). Während dieser Zeit konnte ich meine Fähigkeiten in diesem Bereich weiterentwickeln. Ich habe schnell verstanden, dass es kein einfacher Beruf ist, aber meine Leidenschaft und Entschlossenheit haben es mir ermöglicht, die Herausforderungen zu meistern und solide Fachkenntnisse zu erwerben. Während meiner Ausbildung hatte ich die Möglichkeit, an Kursen für Schokoladen- und Zuckerskulpturen an der EPM in Clarens (VD) teilzunehmen, wo ich auch meine Lernendenkurse besuchte. Bei dieser Gelegenheit habe ich zwei Diplome erworben. Ich hatte auch die Ehre, an einem Kurs bei der Richemont in Yverdon-les-Bains (VD) mit dem grossen italienischen Küchenchef Davide Malizia teilzunehmen, der sich auf moderne Torten und Entremets spezialisiert hat. Diese Erfahrung hat meine Entwicklung und mein Know-how gestärkt.

2023 nahm ich am Concours Vaudois des jeunes Confiseurs (Waadtländer Wettbewerb für junge Confiseure) teil. Bei diesem Wettbewerb wurde ich Dritte und ich erhielt einen Sonderpreis für meine Schokoladenskulptur: ein Spiderman in 3D. Dieser Wettbewerb hat mich gelehrt, niemals aufzugeben, auch wenn ich enttäuscht bin, und aus meinen Fehlern zu lernen. Diese Anerkennung bot mir auch die Möglichkeit, an einer Masterclass an der Richemont Fachschule in Luzern teilzunehmen.

Der Aufwand hat sich gelohnt

An der Abschlussprüfung belegte ich den dritten Platz unter den besten EFZ Konditor-Confiseur/innen. Ich erhielt ebenfalls einen Sonderpreis für meine herausragende Arbeit mit Bestnote bei der Couverture. Daraus folgend hatte ich die Ehre, am Championnat romand et tessinois 2024 (Westschweizer und Tessiner Meisterschaft). Dieser Wettbewerb hat mir enorm viel gebracht: Er hat mir ermöglicht, mich weiterzuentwickeln, meine Kreativität auszuleben, meine Ziele zu erreichen und niemals aufzugeben. Trotz der vielen Stunden und langen Tage, die ich für diesen Wettbewerb gearbeitet habe, hat sich der Aufwand gelohnt: Ich wurde Erste und erhielt zusätzlich den «Preis für Präzision».

Nach all diesen Anstrengungen und der Suche nach meiner Vorstellungskraft – vom Geschmack bis zur Optik – hat mich eine solche Auszeichnung dazu inspiriert, noch weiter zu gehen, als ich es mir vorgestellt hatte. Anschliessend hatte ich auch die Gelegenheit, eine von Arthur Gavelle präsentierte Demonstration mit dem Titel «Retour à l’essentiel» (Zurück zum Wesentlichen) zu machen.

Eine aussergewöhnliche Belohnung

Bei meiner Teilnahme an der Westschweizer Meisterschaft hatte ich auch die Chance, eine besondere Belohnung zu erhalten: ein dreitägiges Berufspraktikum im Hôtel de Ville in Crissier (VD) bei Franck Giovannini. Dieser Stage hat mir enorm viel gebracht und mir ermöglicht, die anspruchsvolle, aber faszinierende Welt der Haute Cuisine zu entdecken. Diese Gelegenheit im Hôtel de Ville zu bekommen, war eine aussergewöhnliches Geschenk das mir weitere Türen geöffnet hat und ein prägender Moment in meinem Leben bleiben wird

Ich habe noch viele Projekte und Ambitionen für die Zukunft, mit noch vielen Türen, die sich öffnen werden. Ich schreite jeden Tag voran, Schritt für Schritt, gebe mein Bestes und habe dabei immer Spass.

Ausserhalb meines Berufslebens reise ich sehr gerne und entdecke neue Geschmacksrichtungen. Ich liebe es auch sehr zu kochen und lege viel Sorgfalt in jedes meiner Gerichte. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht an meinen Beruf denke: Das ermöglicht es mir, mich täglich ein bisschen weiterzuentwickeln und immer wieder neue Dinge zu kreieren.

Während meiner jungen Karriere hatte ich die Gelegenheit, an mehreren Veranstaltungen und Vorführungen für Privatpersonen teilzunehmen, wie beispielsweise an der Swiss Bakery Trophy und dem Forum des métiers, um meinen Beruf und meinen Werdegang vorzustellen. Dank dieser Erfahrungen kann ich mich mit passionierten Kolleginnen und Kollegen oder Interessierten austauschen – und genau das bereitet mir immer wieder grosse Freude. Eric Vuissoz (mein Chef) hat auch ein Bistronomie-Restaurant namens «Grain de Sel» eröffnet, wo ich eine faszinierende Welt entdeckt habe: die der Desserts auf dem Teller. Dieser Bereich erfordert Präzision und Kreativität, ein Aspekt, den ich in meiner zukünftigen Karriere weiterentwickeln möchte.

Emma Napoli

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