Kurz vor Weihnachten erreichte uns in unserer Confiserie eine Anfrage: Der kantonale Leiter der Dienststelle Berufs- und Weiterbildung plante einen Besuch in unserem Betrieb. Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, vor Weihnachten! Inmitten der intensivsten Zeit des Jahres, während unsere Branche auf Hochtouren läuft und jede Hand gebraucht wird? Typisch Behörde halt …

Doch der Leiter, dessen Dienststelle jährlich für knapp 5000 Lernende verantwortlich ist, liess sich von meiner Terminverschiebung nicht abschrecken. Mit grossem Interesse an einem engeren Austausch hatte er unseren kleinen Betrieb ausgewählt. (Den ersten Lerneffekt hat die Behörde dabei gleich mitgenommen: Keine Termine vor Weihnachten!)

Dieser Austausch war ein Zeichen der Wertschätzung für die wichtige Arbeit, die Berufsbildner/innen leisten. Sie sind unser Rückgrat, indem sie motivierte Lernende zu qualifizierten Fachleuten ausbilden und begleiten. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels spielen sie eine entscheidende Rolle.

Dabei stehen Berufsbildner/innen oft unter Druck: Neben der anspruchsvollen Aufgabe, Lernende auszubilden, müssen sie die betrieblichen Ziele erreichen und auch ihre eigenen Interessen unter einen Hut bringen. Umso wertvoller ist es, wenn diese Leistungen von offizieller Seite wahrgenommen und gewürdigt werden. Solche Momente stärken uns, diesen Spagat weiterhin zu meistern und gemeinsam mit unseren Lernenden die Zukunft unserer Branche zu sichern.

Auch unsere Lernenden waren stolz, im Mittelpunkt zu stehen, und erzählten begeistert von ihrer Arbeit, der Schule und ihrem Team. Der krönende Abschluss? Ein gemeinsames Selfie mit dem Chef der Dienststelle. Ich «meinti», Wertschätzung ist wichtig – egal in welcher Form. Für mich persönlich hat der Besuch auch mein eigenes Klischeedenken über Behörden verändert.


Lisa Frunz
ZV-Mitglied Ressort Detailhandel

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